Geschichte

Vom Kriegerheimkehrerfest bis zum Schützenfest
Nach dem 1. Weltkrieg 1914-1918, als alle Kriegsteilnehmer wieder in der Heimat waren, wurde von der Bevölkerung in HeIte der Wunsch geäußert, als Zeichen der Dankbarkeit über die Beendigung des Krieges und über die glückliche Heimkehr der Soldaten ein Kriegerheimkehrerfest zu feiern.
Das 1. Heimkehrerfest feierte man am Fest Christi Himmelfahrt 1923. Bei der Gaststätte Röckers wurde von der Dorfjugend eine offene Tanzfläche aufgebaut. Als Abgrenzung brachte man frische Birkenzweige rundherum an.
Mitte der dreißiger Jahre wurde dann das Heimkehrerfest zum HeIter Sommerfest. In Eigenleistung baute sich die Helter Jugend im Heidkamp, hinter Röckers Garten, einen Kleinkaliberschießstand. Die Seitenwälle sind heute noch sichtbar. Dort wurde ein Preisschießen veranstaltet.
Im zweiten Weltkrieg war auch das Helter Sommerfest verboten. Anfang der fünfziger Jahre wurden Stimmen laut, man möge das Sommerfest wieder aufleben lassen. Man besorgte sich ein Leihzelt und baute es beim Gasthof Röckers auf. Das Sommerfest feierte man am Fest Christi Himmelfahrt. Beim Preisschießen wurde nur noch mit Luftgewehr geschossen. Dem Sommerfestvorstand gehörten 4-5 unverheiratete junge Männer an. Sie hatten das Fest zu organisieren.
1973 verlegte man das Sommerfest zur ehemaligen Heiter Schule, die inzwischen leer stand. Mit dem Sportplatz an der Schule hatte man einen idealen Festplatz gefunden. In der Garage des Toilettengebäudes (Spritzenhaus) wurde ein Luftgewehrpreisschießen veranstaltet. Das Gebäude diente in alten Zeiten zur Unterbringung der Helter Feuerwehrspritze.

Vereinsgründung
Am 1. März 1974 wurde in Niedersachsen die Gemeindereform durchgeführt. Die politische Gemeinde HeIte löste man auf und teilte sie der Stadt Meppen als Ortsteil Helte zu. In unserer Gemeinde Helte gab es außer dem Sommerfestvorstand keinen Verein, der sich für die Erhaltung der Dorfgemeinschaft einsetzen konnte.
Zu jener Zeit bildeten viele Männer aus unserer Gemeinde mit den Bokeloher Schützen den Schützenverein St. Vitus Bokeloh. Dieser Verein war durch das große Siedlungsgebiet in Bokeloh in kurzer Zeit sehr groß geworden. Die Abordnung aus Helte fühlte sich unterlegen. So wurde der Wunsch geäußert, einen eigenen Schützenverein zu gründen.
Es gab noch einen triftigen Grund mehr für die Gründung eines Schützenvereins.
Die Stadt Meppen wollte die Schule wohl in ein Dorfgemeinschaftshaus umwandeln, aber sie bestand darauf, das Gebäude nur an eine juristische Person als Träger zu verpachten. Es gab aber keinen eingetragenen Verein in HeIte.
Die Herren des Sommerfestvorstandes fuhren zur Stadtverwaltung nach Meppen, um gemeinsam einen Weg für die Übernahme der Schule zu suchen. Verhandlungspartner war Johannes Marquart, Angestellter der Stadt Meppen. Bei diesem Gespräch wurde deutlich, dass die Gründung eines Schützenvereins Voraussetzung für die Übernahme des Gebäudes sein würde.
Der Sommerfestvorstand beschloss, mit einem Schreiben an die Bürger der Gemeinde heranzutreten und zu fragen, wer mit der Gründung eines Schützenvereins einverstanden sei. Etwa 120 Personen waren laut Liste damit einverstanden. Eine Versammlung wurde für den 16. Dezember 1974 bei Röckers einberufen.
Die Versammlung leitete Johannes Marquart, der auch einen Entwurf für die Satzung zusammengestellt hatte. Im Einzelnen legte man folgende
Punkte fest:
1. Name des Schützenvereins: St. Michael Helte
2. Wahl des Adjutanten: Bernhard Schrant
3. Wahl des Kommandeurs: Bernhard Timmer
4. Wahl des Schießwartes: Hermann Fehnker
5. Wahl des Schriftführers: Ewald Holt
6. Wahl des Kassenwartes: Heinz-Josef Holt
7. Wahl des 1. Vorsitzenden: Wilhelm Schulte
8. Wahl des stellvertretenden Vorsitzenden: Georg Lüken
9. Beitragshöhe: Jugendliche 4 DM, Erwachsene 6 DM, Aufnahmegebühr 10 DM

Vereinsgeschichte
Die erste Generalversammlung des neu gegründeten Schützenvereins mit dem Namen St. Michael Helte fand am 1. Februar 1975 im Saal Röckers statt. Hier wurden schon wichtige Termine und Grundsatzentscheidungen getroffen.
Das Vereinsgebiet wurde in 2 Züge aufgeteilt. Als Grenze wurde die Fehnstraße (zwischen Wilken und Jagzentis), verlängert bis zur Helter Feldstraße, angenommen. So ergab sich, dass der 1. Zug, Helte Nord, 70 Mitglieder und der 2. Zug, Helte Süd, 55 Mitglieder zählte. Zugführer des 1. Zuges wurde Franz Merscher, des 2. Zuges Bernhard Holt. Diese organisierten auch das Kränzen am Montag vor dem Fest beim Vereinsheim bzw. bei Holt (Poststelle). Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte am 09. Juni 1975.
Am 30. 03. 1975 (1. Ostertag) trafen sich die Schützenbrüder in der alten HeIter Schule, um den ersten Schützenkönig zu ermitteln. Nach einer kleinen Rede eröffnete der 1. Vorsitzende Wilhelm Schulte mit dem ersten Schuss die Veranstaltung. Geschossen wurde auf einem provisorisch hergerichteten Luftgewehr-Schießstand. Um 17.30 Uhr stand fest, dass Georg Lüken die Königswürde errungen hatte. Der Krönungsball fand anschließend im Saal Röckers statt.
Da mit dem Festwirt Hermann Schwindler aus Westerloh der Pachtvertrag schon besiegelt war, konnte das Schützenfest am 08. und 09. Mai ohne Belastungen gefeiert werden. Zum Tanz spielte die über das Emsland hinaus bekannte Kapelle „Swingtett 66“.
Der erste Schützenfesttag begann um 14.45 Uhr mit dem Abholen des Thrones und dem Umzug durch das geschmückte Dorf. Leider spielte das Wetter nicht mit, es regnete ununterbrochen. Schon am ersten Umzug nahm der Bruderverein St. Vitus Bokeloh teil.
In den darauf folgenden Jahren wurden vom Schützenverein noch weitere Aktivitäten ins Leben gerufen z.B. das Osterfeuer, ein Dorfgemeinschaftsfest, Pflanzung von Königsbäumen, das Winterfest sowie der Jugendtanz Im Jubiläumsjahr hat der Verein 197 Mitglieder . Das kontinuierliche Anwachsen des Vereins zeigt, dass der Vorstand sich mit seiner Arbeit auf dem richtigen Weg befindet.

(aus der Festschrift zum 25jährigen Jubiläum des Vereins 1999)